origami

Origami ‒ die Kunst des Papierfaltens

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Was ist Origami?

Origami ist die japanische Kunst des Papierfaltens. Seit der Erfindung des Papiers im alten China wird das Papierfalten praktiziert, allerdings haben viele Grundlagen des modernen Origami ihren Ursprung in Japan. Der Kerngedanke dabei ist es, aus einem meist quadratischen Blatt Papier verschiedene Figuren zu falten, wobei in der Regel weder Schere, noch Klebstoff zum Einsatz kommt (jedenfalls nicht, um Teile an das Modell anzukleben).

Oftmals versucht man Gegenstände aus der realen Welt abzubilden. Die Eigenschaften des Papiers ermöglichen es sowohl zweidimensionale, als auch dreidimensionale Modelle zu falten. Dabei sind verschiedene Herausforderungen zu überwinden. Einerseits ist die quadratische Ausgangsform und der Verzicht auf Schneiden eine gewisse Einschränkung. Zudem ist Papier zwar flexibel und formbar, allerdings kann es reißen oder nach vielen gefaltenten Schichten dick und unhandlich werden. Außerdem kann es herausfordernd sein, das Ergebnis persistent und beständig zu machen, da das Papier einen natürlichen Drang hat, seine ursprüngliche Form wieder anzunehmen. Nachdem aber bekanntlich auch Einschränkungen eine Möglichkeit zur Kreativität sind, haben einfallsreiche Künstler auf der ganzen Welt Modelle und Falttechniken entwickelt, um trotz der scheinbar radikalen Restriktionen des Origami höchst beeindruckende Origami Kunstwerke zu falten.

Material ‒ Welches Papier?

Zum Falten kann man theoretisch jedes beliebige Papier verwenden, wobei es einige Punkte zu beachten gibt: Zunächst gibt es einfaches Origamipapier, üblicherweise in der Größe 15 x 15 cm. Dieses Papier ist mit etwa 60 - 70 g/m2 meist dünner als gewöhnliches Druckerpapier (ca. 80 g/m2).
Die Dicke des Papiers spielt in vielerlei Hinsicht eine entscheidende Rolle. Je dicker, desto stabiler ist es, jedoch kann man mit einem dicken Papier weniger Schichten falten, ohne dass das Modell so dick wird, dass es unmöglich ist, weiter zu falten. Zudem besteht die Gefahr, dass das Papier dann reißt. Hochwertige Papiere aus langen Fasern sind in der Regel deutlich stabiler und reißfester als herkömmliches Papier.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Papiergröße. Die Größe des Modells schrumpft auf einen Bruchteil der Größe des eingesetzten Papiers, sodass das Modellieren von Details sehr schwierig wird, wenn man ein zu kleines Papier gewählt hat. Häufig trifft man die Papiergröße 15 x 15 cm an, die sich für viele Modelle als ziemlich günstig erweist.
Meistens genügt gewöhnliches Origamipapier, oftmals auch zugeschnittenes Druckerpapier. Viele Modelle auf dieser Seite sind mit Origamipapier der Größe 15 x 15 cm gefaltet. Allerdings probiere ich auch gerne neue, unorthodoxe Papiere aus. Für kompliziertere Modelle ist Packpapier das wahrscheinlich günstigste und einfachste Papier, das die Kriterien der Stabilität und Dicke weitestgehend erfüllt, allerdings ist es optisch nicht so schön wie andere Papiere.
Bei Modellen, für die ich unkonventionelle Papiere (im Sinne von nicht Druckerpapier oder Standard-Faltblätter) verwendet habe, ist ich es meistens angemerkt.

Origami, Geometrie und Mathe

Zwischen Origami und Mathematik gibt es vielfältige Verbindungen. Die mathematischen Aspekte von Origami sind auf dieser Seite weniger vertreten, ich habe aber einige Beispiele erstellt, wie man Referenzpunkte berechnen kann, um bestimmte geometrische Formen wie z. B. Fünfecke zu konstruieren.

Hier ein kleines Beispiel, wie man aus einem Quadrat ein Papier mit Seitenverhältnis 1:√2 konstruiert:

Konstruktion des Seitenverhältnisses 1:√2

Technik und Notation

Wie viele Dinge lässt sich Origami mathematisch beschreiben, verkörpert mathematische Ideen, und ist auch Gegenstand aktueller Forschung.
Eine Grundlage zur Verbreitung von Faltanleitungen ist eine einheitliche, intuitive Notation von Faltschritten. Die gängige Art der Darstellung in Diagrammen geht ursprünglich u. a. auf Akira Yoshizawa zurück und ist unter dem Namen Yoshizawa-Randlett System bekannt. Die wichtigsten Grundregeln dabei sind:

  • Gestrichelte Linien sind sogenannte Talfalten, sie sehen aus wie der Querschnitt eines Tals. Die Pfeile in dem Diagramm unten zeigen die Faltrichtung an
  • Linien aus Strichen und Punkten sind Bergfalten.
  • Die übrigen, duchgehenden Linien zeigen die Papierkante sowie bereits gemachte Falten.
  • Ein Pfeil, der in zwei entgegengesetzte Richtungen zeigt, zeigt an, dass eine Falte gemacht wird und danach sofort wieder rückgängig gemacht wird. Sie dient als Vorfaltung nur der Orientierung und als Basis für weitere Falten. Alternativ wird hierfür auch ein Pfeil verwendet, der zuerst in die eine, dann in die andere Richtung geht und in der Mitte einen Knick hat.
  • Ein senktrecht durchgestrichener Pfeil bedeutet, dass ein oder mehrere Schritte an einer bestimmten Stelle wiederholt werden sollen.
Papierflieger Falten Anleitung

Zusätzlich gibt es noch zahlreiche andere Regeln, um spezielle Faltungen darzustellen, die allerdings z. T. selbsterklärend sind. Dennoch reichen diese wenigen Regeln bereits aus um eine Vielzahl an verschiedenen Modellen, so auch diesen Papierflieger, zu falten.

Kawasaki Rose

Kawasaki Rose

Eine Rose entwickelt von Toshikazu Kawasaki, gefaltet aus einem einzigen quadratischen Blatt