origami
Earth language chooser de | en

Origami ‒ die Kunst des Papierfaltens

Kawasaki Rose

Kawasaki Rose

Eine Rose entwickelt von Toshikazu Kawasaki, gefaltet aus einem einzigen quadratischen Blatt

Was ist Origami?

Origami ist die japanische Kunst des Papierfaltens. Obwohl das Falten von Papier bereits seit der Erfindung des Papiers von 蔡伦 (Cài Lún) in China bekannt war und auch praktiziert wurde, haben viele Grundlagen des modernen Origami ihren Ursprung in Japan. Die Idee des Faltens ist es, aus einem meist quadratischen Blatt Papier verschiedene Figuren zu falten, wobei in der Regel weder Schere, noch Klebstoff zum Einsatz kommt.

Oftmals versucht man Gegenstände aus der realen Welt abzubilden. Die Eigenschaften des Papiers ermöglichen es, sowohl zweidimensionale, als auch dreidimensionale Modelle zu falten. Zugleich kann man je nach Schwierigkeitsgrad eine Weile Spaß haben, zur Ruhe kommen, die feinmotorischen Fähigkeiten und die räumliche Vorstellungskraft trainieren.
Eine der Schwieigkeiten ist es, die Faltschritte richtig auszuführen um zum Ergebnis zu gelangen. Gerade dann, wenn das Papier nach mehreren Schichten sehr klein und dick wird, kann das selbst für erfahrene Hobbybastler herausfordernd sein. Dazu gibt es unter den zahlreichen Falten, von denen die fundamentalsten Grundlagen unter der Sektion Technik und Notation beschrieben sind, einige, die etwas Übung und Fingerspitzengefühl erfordern.
Besonders bemerkenswert ist das Kreieren neuer Modelle: Neben der Kreativität gibt es dafür diverse Methoden, Punkte im fertigen Modell auf dem ungefalteten Papier zu fixieren. Erste Erkenntnisse zu den Zusammenhängen zwischen den Faltenlinien und dem fertigen Modell kann man gewinnen, indem man etwas Gefaltetes einfach wieder auseinander faltet und die Linien untersucht.
Während der Einsatz von Schere und Kleber gewöhnlich nicht notwendig ist, gibt es Modelle, die aus mehreren Teilen zusammengesetzt sind. Die einzelnen Module entstehen jeweils aus einem Papier. Diese spezielle Form des Origami nennt man modulares Origami. Beispiele hierfür sind unter anderem die bekannten Schachteln von Tomoko Fuse.

Kleine selbstgebastelte Dinge eignen sich hervorragend als Geschenkideen. Viele Leute freuen sich über selbstgemachte Geschenke! Wie wäre es zum Beispiel mit einer Lilie, die mit ein wenig Übung in nur 5 Minuten fertig ist?

Material

Zum Falten kann man theoretisch jedes beliebige Papier verwenden, wobei es einige Punkte zu beachten gibt: Zunächst gibt es einfaches Origamipapier, üblicherweise mit der Größe 15 x 15 cm. Dieses Papier ist mit etwa 60 - 70 g/m2 meist dünner als gewöhnliches Druckerpapier (ca. 80 g/m2).
Die Dicke des Papiers spielt in vielerlei Hinsicht eine entscheidende Rolle. Je dicker, desto stabiler ist es, jedoch kann man mit einem dicken Papier weniger Schichten falten, ohne dass das Modell so dick wird, dass es unmöglich ist, weiter zu falten. Zudem besteht die Gefahr, dass das Papier dann reißt.
Für diese Probleme gibt es sehr spezielle Papiere, die mit anderen Materialien verstärkt sind. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur sehr dünn, sondern auch ziemlich reißfest sind.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Papiergröße. Die Größe des Modells schrumpft auf einen Bruchteil der Größe des eingesetzten Papiers, sodass das Modellieren von Details sehr schwierig wird, wenn man ein zu kleines Papier gewählt hat. Häufig trifft man die Papiergröße 15 x 15 cm an, die sich für viele Modelle als ziemlich günstig erweist.
Meistens genügt gewöhnliches Origamipapier, oftmals auch zugeschnittenes Druckerpapier. Die Modelle auf dieser Seite sind z. B. fast alle aus Blättern der Größe 15 x 15 cm. Eine besondere Ausnahme ist dieser Buddha.

Traditionelle Modelle

Einfache traditionelle Modelle eignen sich gut für den Einstieg. Sie sind leicht zu erlernen und schnell zu falten und dennoch faszinierend, sodass man am Anfang Spaß am Falten gewinnt. Das Papierfalten ist eine alte Kunst und die Designs sind teilweise hunderte Jahre alt. Hier sind ein paar schöne Figuren für den Einstieg:

Papierflieger

Auch die Kategorie der Papierflieger darf auf keinen Fall unerwähnt bleiben, da sie mit Sicherheit zum Papierfalten dazuzählt. Papierflieger sind keine Vitrinenmodelle, sondern zum Spielen gedacht; daher sind sie auch oft recht schnell zu falten. Anders als die meisten anderen Modelle verwenden Papierflieger oft ein DIN A4 Papier (210 x 297 mm) als Basis. Mehr zu Papierfliegern gibt es unter Papierflieger und Düsenjets. Weiter unten ist eine Anleitung für einen einfachen Papierflieger und eine Erklärung der Symbole in Origami Diagrammen.

Technik und Notation

Wie viele Dinge lässt sich Origami mathematisch beschreiben, verkörpert mathematische Ideen, und ist auch Gegenstand aktueller Forschung.
Eine Grundlage zur Verbreitung von Faltanleitungen ist eine einheitliche, intuitive Notation von Faltschritten. Die gängige Art der Darstellung in Diagrammen geht ursprünglich u.a. auf Akira Yoshizawa zurück und ist unter dem Namen Yoshizawa-Randlett System bekannt. Die wichtigsten Grundregeln dabei sind:

  • Gestrichelte Linien sind sogenannte Talfalten, sie sehen aus wie der Querschnitt eines Tals. Die Pfeile in dem Diagramm unten zeigen die Faltrichtung an
  • Linien aus Strichen und Punkten sind Bergfalten.
  • Die übrigen, duchgehenden Linien zeigen die Papierkante sowie bereits gemachte Falten.
  • Ein Pfeil, der in zwei entgegengesetzte Richtungen zeigt, zeigt an, dass eine Falte gemacht wird und danach sofort wieder rückgängig gemacht wird. Sie dient als Vorfaltung nur der Orientierung und als Basis für weitere Falten. Alternativ wird hierfür auch ein Pfeil verwendet, der zuerst in die eine, dann in die andere Richtung geht und in der Mitte einen Knick hat.
  • Ein senktrecht durchgestrichener Pfeil bedeutet, dass ein oder mehrere Schritte an einer bestimmten Stelle wiederholt werden sollen.
Papierflieger Falten Anleitung

Zusätzlich gibt es noch zahlreiche andere Regeln, um spezielle Faltungen darzustellen, die allerdings z. T. selbsterklärend sind. Dennoch reichen diese wenigen Regeln bereits aus um eine Vielzahl an verschiedenen Modellen, so auch diesen Papierflieger, zu falten.

Geometrie und Mathe

Beispiel, wie man mit einfacher Geometrie ein Papier in 3, 5 oder 7 gleich große Stücke teilen kann (ohne Messen): Papier teilen